Erfassung und Untersuchung der Insektenvielfalt mit Ziel des Artenschutzes

Erfassung und Untersuchung der Insektenvielfalt mit Ziel des Artenschutzes

Snapshot Umwelt und Natur
Projektbeschreibung

Natur- und Umweltschutz gehen alle Menschen etwas an, denn nur in einem intakten Umfeld können wir auch in Zukunft gut zusammen leben. Jedoch stellen Klimawandel und Umweltverschmutzung uns bereits jetzt vor große Herausforderungen, wie extreme Wetterereignisse oder das Artensterben.

Eine Lösung dieser Probleme bietet allein das gemeinsame Anpacken und Umsetzen von konkreten Maßnahmen auf Basis wissenschaftlicher Untersuchungen. Aber genau diese Arbeiten müssen sich oftmals auf kleine Teilbereiche beschränken, wodurch große, wichtige  Studien nicht möglich sind. Beispielsweise sind im Bereich der Insektenforschung gerade einmal ein Fünftel der 5 Millionen Insektenarten bekannt und bei diesen wurde bereits ein massiver Rückgang festgestellt.

Mich beunruhigen diese Entwicklungen zutiefst und deshalb habe ich mich entschieden, einmal selbst im Rahmen eines Projektes vor der eigenen Haustür nachzusehen, zu untersuchen, wie es im eigenen Garten um die Insekten bestellt ist und wie man die kleinen „Brummer“ unterstützen kann.

Ich habe im Rahmen eines Schüler-Seminars, dem Hector-Seminar, ein halbes Jahr lang die biologische Vielfalt von Insekten in unserem Hausgarten wissenschaftlich untersucht und wurde dabei unterstützt von Dr. Olaf Zimmermann vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg in Karlsruhe. Meine Arbeit kann man sich so vorstellen, dass ich von Januar bis Juni 2019 mehrmals im Monat mit einem „Insektensauggerät“ durch meinen Garten gelaufen bin und an 12 Probenstellen (u. a. „Blumenbeet“, „Hecke“, „Rasenfläche“) die Insekten eingesaugt habe. Danach habe ich sie in Bechern aufbewahrt und am Mikroskop bestimmt. Den Abschluss der ersten Projektphase bildete die Analyse der gewonnen Daten in einer wissenschaftlichen Dokumentation des Projekts und die Präsentation meiner Ergebnisse an einem Vortragsabend am Karlsruher Institut für Technologie.

Die zweite Projektphase umfasst eine intensive Öffentlichkeitsarbeit. Ich möchte für die Insekten Werbung machen und Sensibilität für die Problematik des Insektensterbens schaffen, denn nur gemeinsam kann verhindert werden, dass beispielsweise in Zukunft keine Bestäuber, keine Bienen mehr leben und europäische Landwirte, wie in Teilen Chinas selbst die Blüten an ihren Pflanzen bestäuben müssen. Das ist auch genau der Grund, warum ich beim Jugendbildungspreis teilnehme: das wissenschaftliche Arbeiten war genau mein Ding und jetzt habe ich die Möglichkeit meine Erkenntnisse weiterzugeben! Ich möchte mit meiner Arbeit und meinem Werben für ein Umdenken sorgen. Ich möchte selbst einen Teil beitragen und erreichen, dass sich die Menschen beispielsweise für die Rettung der Bienen einsetzen und sich dazu entscheiden, ihren Balkon mit regionalen Blühpflanzen vollzustellen und Leben zu ermöglichen, statt hilflos dem Artensterben zusehen zu müssen.

Dazu habe ich neben meinem Vortrag und der Teilnahme an „DeinDing“ mit einem eigenen Stand am Karlsruher Wissenschaftsfestival „EFFEKTE“ mitgewirkt. Einen Tag lang habe ich hier meine vorläufigen Ergebnisse präsentiert und mit Plakat, Mal-Aktion und Mikroskop vor allem junge ForscherInnen begeistern können. Mit der Festivalteilnahme wollte ich auch mein zweites Anliegen neben der Sensibilisierung für das Insektensterben deutlich machen: den Einsatz von Insekten in der Landwirtschaft. Es gibt Insekten, sogenannte Schlupfwespen, die andere schädliche Insekten aufgrund ihrer Lebensweise töten und deshalb in der Landwirtschaft als ökologische Schädlingsbekämpfer eingesetzt werden können. Deutschlandweit wurden die Schlupfwespen aufgrund fehlender Wissenschaftler bisher kaum untersucht. Mich begeistert die Idee, dass diese Tiere so dafür sorgen könnten, dass der Einsatz von vernichtenden Pestiziden unnötig wird, weshalb ich im speziellen für die Schlupfwespen mittels Magneten und Buttons („Kleine helfen Großen- ich bin Schlupfwespenfan“ lautete das Motto), sowie im persönlichen Gespräch geworben habe.

Allein kann man die Welt nicht retten oder das Insektensterben aufhalten. Aber Jede und Jeder kann einen kleinen Teil beitragen, kann andere wachrütteln und das eigene Verhalten ändern. Ich möchte mit meinem Projekt Impulse geben, andere Projekte, beispielsweise Insektenhotels oder kleine Forschungsarbeiten im schulischen wie im privaten Bereich anregen und so den Artenschutz unterstützen.

Projektträger
Noah.bauer
Noah Bauer
Jaichhohle 10
76703 Kraichtal
Deutschland
Telefon: 
07251 68554
Themenfeld
Region, Partner
Infos
Zuletzt geändert: 
03.11.2019 - 16:21
Inhaltstyp: 
projekt
Beitrag Id: 
259345